Mother Superior
The Mothership Has Landed

Daß man sich auch im Land der Elche auf dreckigen Rock`n`Roll nach Art der Stooges und MC5 versteht, wissen seit Bands wie den Nomads oder den Lime Spiders sogar unsere Vorfahren. Die Nachfolgegeneration um Bands wie Mazarine Street oder die göttlichen Hellacopters hat mit ihren letzten Veröffentlichungen bereits angedeutet, daß die lauten Sechziger wohl niemals enden werden, und nun kommt eine zugedröhnte Mutter Oberin daher und predigt den längst bekehrten Schafen das Hohelied von Wah-Wah, Fuzz-Gitarre und erleuchteten Songtiteln wie „Yeah Baby“. Noch so ein Haufen lärmsüchtiger Retro-Freaks also? Ja, irgendwie schon, aber diese hier sind „Radically Cool“ und stammen nicht – wie behauptet – aus Uppsala, sondern aus „Velocity City“. Und das darf man auch im übertragenen Sinne verstehen. Manchen Textpassagen und der teilweise hektischen Spielweise zufolge ist das Quintett ähnlich wie die Artgenossen Thee Hypnotics neben psychedelischen Substanzen vor allem dem Amphetamin zugetan. Die verwirrten Piloten lassen das Mutterschiff genüßlich krachend auf der Überholspur landen und bitten die Schaulustigen zu einer wilden Feedback-Orgie, die so lange dauert, bis sich auch die letzten Verstärker-Röhren in Schall und Rauch aufgelöst haben. Ein Höllenspaß!