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    The Most Serene Republic
    Population

    VÖ: 25.01.2008 | Label: Arts&Crafts/Alive
    Text: Dennis Plauk
    8 / 12

    Kalorienbombe in Rock: Der neue und alte Sieger im Arts-&-Crafts internen Wall-Of-Sound-Wettbauen.

    Trüge man „Population“ in Schichten ab, Aufnahmespur um Aufnahmespur, bis sich der Kern seiner 13 Songs offenbart, hätte man gut zu tun. Man hätte sogar noch besser zu tun als auf „Underwater Cinematographer“, dem fabulösen, gleichwohl auch schon nicht gerade soundpuristischen 2005er Debütalbum der Indie-Rasselbande The Most Serene Republic aus der Nähe von Toronto. Ihr zweites Album „Population“ ist das, was andernorts viel zu oft vorschnell als „opulentes Werk“ durchgeht – die Art großzügige, überbordende, komplex arrangierte Platte, für die ein Phil Spector morden… Lassen wir das. Schließlich gibt es weitere Erstaunlichkeiten an The Most Serene Republic aufzuzeigen. Ihren unüberhörbaren Hang für den Art Rock der frühen 70er Jahre etwa, zirka Pink Crimson, der im Arts-&-Crafts-Labelroster nirgends ausgeprägter scheint als hier, Broken Social Scene eingerechnet. Ihren Punkspirit, das Bauchgetriebene, das bei aller Klangmathematik immer wieder durchscheint und den Songs nachhaltig eine unverhoffte Griffigkeit verleiht. Oder all die liebenswerten Spinnereien, die – meist in instrumentaler Form – dieses Album bedecken wie Schokoguss eine ernährungswissenschaftlich ohnehin bedenkliche Buttercremesahnetorte. Hier eine Klezmerfidel, dort ein Pornosaxofon, dann ein umweglos aus dem Zuckerwattepop von Air gemopstes Synthiesample. In letzter Konsequenz aber bleibt „Population“ ein vorbildliches Rockalbum mit Wumms, Krach und schwindend wenigen Aussetzern in Songplanung und -umsetzung. Das vorerst letzte Wort in Sachen Wall Of Sound. Bis zum nächsten Mal.

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