Der Opener “Streptomycin, Karachi” beginnt mit einem wabernden Noisegewitter, zweieinhalb Minuten lang blitzen ebenso grelle wie undefinierbare Töne auf und verstören. Was soll das? Kurz bevor der Kopf platzt, tritt Ruhe ein. Plötzlich ist der unheimliche Sturm vorbei und die Atmosphäre gereinigt. Ganz langsam erhebt sich eine Melodielinie, die in ihrer Gedehntheit zunächst kaum erkannt wird. Gitarren werden schwer, verströmen Weite und Melancholie. Immer wieder durchbricht dabei ein kleiner Hoffnungsstrahl den seltsam verhangenen Himmel. Die Percussion setzt spät ein, brodelt verhalten mit und folgt scheinbar der Getragenheit. Doch Moly locken auf die falsche Fährte und nehmen zurück, was gerade begann, vertraut zu werden. Dabei zeigen sie Mut zur Lücke und setzen den gewaltigen Gitarren immer wieder eine wunderbare Stille entgegen. Mit jedem ihrer sieben Instrumentalstücke brechen die Engländer gängige Formate. So entsteht ein Soundtrack voller Gegensätze, der Zweifel und Optimismus vereint und dabei gleichermaßen verwirrt und berührt.
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dto.
VÖ: 06.12.2004