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    Moloko
    Statues

    VÖ: 03.03.2003 | Label: Roadrunner/Universal
    Text: Alexandra Brandt / Patrick Großmann
    Moloko - Statues

    Vier-Ohren-Test

    Seit Moloko mit „Sing It Back“ und „The Time Is Now“ zwei Hitsingles hervorbrachten, die ihre Strahlkraft bis heute nicht verloren haben, steht die Band zwar mit einem Bein im Mainstream, das andere jedoch ist nach wie vor felsenfest in den Ursprüngen schwitzig-tanzbarer Musik verwurzelt. Der warme Atem von Funk und Soul hat auf „Statues“ demnach ebenso seine Spuren hinterlassen wie klassische 70s-Disco-Arrangements sowie der kühle Electro-Beat der 80er. Natürlich sind Mark Brydon und Róisín Murphy nicht die Ersten und Einzigen, die aus diesen Soundquellen schöpfen, doch die ureigene Art, ihren schier überbordenden Eklektizismus in individuelle Songs zu kanalisieren, geht weit über das Niveau des billig zusammen gesampelten Sounds hinaus, der derzeit die Clubs beherrscht. So lange ein auf Funk- und Disco-Einflüssen aufgebautes Stück wie „Forever More“ so knackig und modern klingt, muss sich Mark Brydon garantiert keine Sorgen um sein Equipment machen. Und wer mit dem Brazil-angehauchten „100%“ oder der toll arrangierten ersten Single „Familiar Feelings“ unwiderstehliche und durchaus zeitgemäße Grooves mit einer Fülle von absolut stimmigen Arrangements ausschmückt, muss ohnehin ein Gespür für zeitlos schöne Sounds besitzen. Die von Keyboarder Eddie Stevens hervorragend in Szene gesetzten Streicher runden das Gesamtbild des Albums ebenso ab wie Róisín Murphy, deren Gesangsleistung sich offenbar stetig verbessert – nachzuhören u.a. auf dem ungewohnt sensiblen Titeltrack sowie dem epischen „Over & Over“.
    10/12 Alexandra Brandt

    „Nothing can come close / to this familiar feeling“, haucht Roisin Murphy mantraartig gleich zu Beginn – nicht ahnend, dass sie damit das Dilemma des aktuellen Moloko-Werkes quasi in Zement meißelt. Leider nämlich ist der solcherart gestreichelte Hut des britischen Duos, das einst mit „Sing It Back“ oder „The Time Is Now“ völlig zurecht die Zappelbuden euphorisierte, so alt wie Mark Brydons geliebter Vintage-Sampler. Dessen Beats seien so eingängig wie innovativ, vermeldet der Waschzettel großspurig. Moment mal: eingängig? Gebongt. Aber innovativ?! Haben wir da was verpasst? Ist Disco-Stangenware mit Streicher-Schwulst, circa 1978, der letzte Schrei des postmodernen Recycling-Wahns? War Sade womöglich gar heiße Scheiße? Wie dem auch sei: Wenn nicht haltlos geschmeichelt wird, zickt, hibbelt und pluckert „Statues“ einem an den Nervensträngen, dass es keine Art hat. Einsame Lichtblicke bleiben der untypisch surreale, (be-)sinnliche Titelsong sowie das mit fast zehn Minuten freilich arg ausgewalzte Abschluss-Epos „Over & Over“. Ein in seinem Perfektionswahn unangenehm unterkühltes Hohelied auf den Status Quo, den so wirklich kaum jemand braucht.
    5/12 Patrick Großmann

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