Dem Insider ist Mocky inzwischen ein Begriff: Sein Debüt-Album “In Mesopotamia” wurde im Club geschätzt bis verehrt, er spielte mit Peaches und Talvin Singh zusammen, schrieb mit Gonzales den Underground-Schmeißer “Take Me To The Broadway” und veranstaltete unangemeldete Konzerte in europäischen Zoos. Ein Kanadier in Berlin, der immer Schlappen trägt, alte Elektronik und echte Instrumente beherrscht und singt, als wäre Prince endlich im Stimmbruch. Zwischendurch rappt er auch mal, was dann klingt wie Uralt-HipHop aus den Zeiten von Grandmaster Flash oder wie ein angesexter Slick Rick. Was wiederum famos zu den trockenen, rohen Produktionen seiner Tunes passt, die häufig schräg, dabei aber immer auch ein kleines Stückchen Pop sind. Ja, das könnte im Radio laufen, obwohl es eindeutig nach Keller, Kunst und dicken Rauchschwaden klingt. Krumme Melodien, die aber Spaß machen, verschobene Beats und viele lustige Klangsperenzchen, die die Kiste spannend halten. Eine Platte wie gemacht für den Frühling und für alle, die sich sonst schämen, Soulmusik zu hören. So schmust der Untergrund.
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Navy Brown Blues
VÖ: 19.05.2006