Immer dann, wenn die mit Ambitionen für den Mainstream-Markt versehene Rapmusik beginnt, sich stilistisch im Kreis zu drehen, taucht nach einer gewissen Durststrecke jemand auf, der ihr neues Leben einhaucht. So geschehen vor zwei Jahren, als die Geschwister im Geiste Missy Elliott und ihr Produzent Timbaland mit Supa Dupa Fly ein – aufgrund der vertrackten Beats und einer Melange aus eigenwilligen Rap-Skills und Gesang – bahnbrechendes Album veröffentlichten. Nach dem Einsacken diverser Platinscheiben und Produktionstätigkeiten für nahezu jeden größeren HipHop-Act (sowie der unseligen Zusammenarbeit mit Scary Spice…) bringt die vollschlanke Ausnahmeerscheinung mit Da Real World jetzt den zweiten Streich an den Start, auf dem das Duo erneut die bewährte Mixtur anrührt, diesmal versüßt mit einer Latte von Gastauftritten von Eminem über Redman zu Outkasts Big Boi. Und auch wenn ihr Rezept mittlerweile vielfach kopiert wurde, ein Track wie Beat Biters offenbart die gnadenlose Überlegenheit der Originale auf diesem Sektor. Trotz des relativ hohen Anteils von RnB-Gesangspassagen und einer lupenreinen Bombast-HiFi-Produktion ist ihnen erneut ein integeres HipHop-Album gelungen, das ohne billiges Aufwärmen oller Kamellen aufkommt. Zwar nicht ohne Selbstzitate, trotzdem ausgesprochen gut.
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Miss E... So Addictive
VÖ: 30.11.1999