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    Missouri
    Voodoorama

    VÖ: 19.01.2004 | Label: Tapete/Indigo
    Text:
    7 / 12

    Auf der Autobahn zwischen Nürnberg und Hamburg haben Missouri endlich ihre Mission entdeckt: intensiver Country-Blues mit Seele und Schwung.

    Im Frankenland lässt’s sich zwischen Christkindlsmarkt und Fußball-Unglück rund um die ‚Clubberer‘ wunderbar Trübsal blasen. Missouri, die Wohnungen in Nürnberg, die Herzen in Amerika, haben zwei Alben lang ihren ganz persönlichen Hang zur Tristesse ausgelebt. Spätestens jedoch, als der experimentelle Versuch auf „To The Darkened Corners Here We Go“ unaufgeregt scheiterte, war klar: Es muss sich etwas ändern im Lande Missouri. Man ging in den Norden, nach Hamburg. Dort warteten ‚Tapete‘, das neue Label, und die musikalischen Kumpels non der Country-Folk-Truppe Fink. Das Ergebnis des Süd-Nord-Transits heißt „Voodoorama“ und ist Missouris bislang bestes Album. Auf dem rhythmischen Gerüst analoger Beat-Boxen entwarf die Band elf Lieder, die im gleichen Atemzug lasziven Soul und morbiden Blues aufsaugen. Musikalisch gelingt das ehrgeizige Unternehmen: Der Rhythmus schwingt und die Steel-Gitarre klagt im Einklang zum prägnanten Bass sowie allerlei alten Orgeln. Endlich haben sich Missouri auch um Melodien gekümmert. Sobald Langeweile droht, macht die Band oft genau das Richtige: Sie spielt einen Pop-Refrain. Zweischneidig wird die Sache erst beim Gesang von Bandchef Red. Gibt er wie bei „Lord I’m Ready“ den Nick Cave, ist man wunschlos glücklich. Sein Versuch, sinnliche Bettkantengeschichten mit dem Charme eines Marvin Gaye zu intonieren, scheitert hingegen, und die heiße Nummer „Some Kinda Love“ wird zum lauwarmen Blümchensex.

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