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    Messer
    Kratermusik

    VÖ: 01.03.2024 | Label: Trocadero
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
    9 / 12
    Messer - Kratermusik

    Diese Band fällt mit der Tapetentür ins Haus: Manche Texte von Hendrik Otremba wirken zwar noch unheimlich, doch der Sound von Messer wird immer grooviger und tanzbarer.

    Die Fieberträume von Sänger Hendrik Otremba klingen heute anders als in den 2010er Jahren. Damals war morbider Post-Punk mit deutschen Texten Dank Die Nerven und Messer plötzlich angesagt. Mittlerweile beherrscht die Gruppe mehrere Ästhetiken.

    Die dubbige Note des Vorgängers findet man auch auf dem fünften Album der Band, die nun noch mehr Groove wagt: Die Synthesizer haben in Kombination mit Mileks Gitarre manchmal NDW-Spirit, der Bass von Pogo McCartney ist oft funky und die Eltern von Schlagzeuger Philipp Wulf spielten sogar Bläser ein. Das erinnert zum Teil an Fehlfarben, die schon vor Messer über eine drohende Apokalypse gesungen haben.

    Doch „Kratermusik“ erkundet eher die Zeit nach einer schon eingetretenen Katastrophe. Im Finale singt Otremba über einen Planeten ohne Wasser und scheinbar das Anthropozän. Dennoch ist kein Ende denkbar: „Ich schlafe mit der Erde, sie kann nicht untergehen“, heißt es hier. Otremba widmet sich erneut kryptisch surrealen Traumszenen und geheimen Portalen. Helle Momente gibt es auch: In „Der Atem“ tritt ein Kind auf, das von der Erwachsenenwelt erzählt, aber noch nicht in ihr aufgeht. „Frieden finden“ berichtet von einer Schülerin, die ihren Lehrer mit existentiellen Fragen konfrontiert. Und solange der Nachwuchs aufbegehrt und Fragen stellt, besteht Grund zur Hoffnung.

    Das steckt drin: Die Nerven, Fehlfarben, Karies

    weitere Platten

    No Future Days

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