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    Merz
    Loveheart

    VÖ: 24.02.2006 | Label: Grönland/EMI
    Text:
    9 / 12

    Von Coldplay verehrt, von Grönemeyer gesignt, von großer Klasse: perfekter, innovativer Pop, der aus der Ferne zu kommen scheint.

    Man rechnete fest damit, Conrad Lambert habe sich von der Erde ins All beamen lassen. Warum sonst hätte er, der 1999 mit einer traumhaft schönen, versponnenen Platte die Aufmerksamkeit der Popwelt auf sich zog, so lange pausieren sollen? Und hat er nicht immer schon über die Sterne und das Weltall gesungen? Über die Lust, sich einfach in Luft aufzulösen und schwerelos zu sein? Jetzt ist Conrad, der sich Merz nennt, wieder da und stellt passenderweise „Postcard From A Dark Star“ an den Anfang seines zweiten Albums. „Loveheart“ ist ohne Zweifel eine weltfremde musikalische Botschaft, denn so seltsam kann Pop von hier doch gar nicht klingen! Denken wir nicht, wir hätten alle Tricks enttarnt, alles schon einmal gehört? Dann bitte versuchen, das Lied „Dangerous Heady Love Scheme“ einzuordnen. Mittelalter-Sakral-Brit-Trip-Hop-Pop, gleichzeitig vorstellbar in der Matrix und als Klostermelodie in „Der Name der Rose“. Kein Wunder, dass Chris Martin diese Platte über den Klee lobt und Herbert Grönemeyer den Briten auf sein Label geholt hat. Sie zeigt auf wunderbare Weise Auswege aus der Sackgasse der ewigen Liedwiederholung. „My Name Is Sad And At Sea“ klingt, als schleiche Thom Yorke zur Henkersmahlzeit, gleich danach klingt „Butterfly“ tatsächlich nach einem durch den Frühlingswind wirbelnden Schmetterling. Gegen Ende pausiert der wunderliche Conrad Lambert im „Warm Cigarette Room“, wo alles genau so ist, wie es sein soll: Weihnachten und Ostern an einem Tag, denn leise rieselt der Schnee und bunt blühen die Krokusse.

    weitere Platten

    Moi Et Mon Camion

    VÖ: 14.03.2008

    dto.(Rerelease)

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