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    Memphis
    I Dreamed We Fell Apart

    VÖ: 18.11.2005 | Label: Paper Bag/Cargo
    Text:
    7 / 12

    Leiser Duo-Pop voller Sehnsucht vom Sänger der Stars und einem Kirmesmusikanten, der dann gut ist, wenn

    der Computer abstürzt.

    Chris Dumont, die eine Hälfte von Memphis, sagt, er betreibe ein Karussell im Central Park. Das ist zu

    schön, um wahr zu sein, denn die Musik des Duos klingt genau so: verträumt, nostalgisch, sich leise

    drehend. Torquil Campbell, die andere Hälfte, ist in diesem Sommer mit seiner Hauptband Stars

    durchgestartet. „I Dreamed We Fell Apart“ erschien in Amerika schon im Sommer 2004 und gehört dort zu

    den Favoriten einer jeden geschmackvollen Indie-Sammlung. Böse Geister mögen die Musik von Memphis

    geschmäcklerisch nennen, denn Dumont und Campbell haben sehr genau aufgepasst, dass hier jeder Ton

    sitzt. Vieles geschieht elektronisch: Laptop-Pop für Leute mit genug Geld für gute Software, leider

    beizeiten etwas leblos, weil zu perfekt. Der digitale Swing beim eigentlich schönen und durch ein

    großartiges Saxofon veredeltes „Nada“ nervt auf Dauer, denn so spielt kein Drummer, so groovt ein

    Prozessor. Die Coverversion des Pet Shop Boys-Hits „Love Comes Quickly“ passt so gesehen gut und

    gewinnt gegenüber dem Original, weil die eingesetzten Holzinstrumente das Stück wiederbeleben. Sowieso,

    die Stärke von Memphis sind ihre natürlichen Momente: „3:15 On The Last Day Of School“ zum Beispiel

    klingt wie Regen im Nebel, wie The Clientele oder Belle & Sebastian, bevor die Könige des Kammerpop

    ihre Lust an Indie-Musicals entdeckten. Gerne hätte man gewusst, wie Memphis vor 20 Jahren geklungen

    hätten, als Computer nur fiepen konnten. Denn Digital ist nicht besser.

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