
Genau genommen gibt es nur einen einzigen neuen Melvins-Song, nämlich den Opener “Shit Storm”. Rückwärtsspiel-Wahnsinn in Tüten, den man nicht gut finden muss, sondern eher als Statement werten sollte. Dann “Youth Of America”, das Wipers-Cover, das überraschenderweise weder dekonstruiert noch in SloMo-Manier verschleppt, sondern annähernd originalgetreu heruntergeballert wird. Toller Song, immer noch, und die exzellente Schlagzeug-Arbeit von Dale Crover tut hier ein Übriges. Und auch das zweite hier enthaltene Cover – “Missing” von den fast schon in Vergessenheit geratenen grandios-verstörten AmRep-Krawallbrüdern Cows – ist klasse. “Gluey Porch Treatments” vom gleichnamigen Album sowie “Revolve” und “Lovely Butterflies” sind neu eingespielt und abgemischt worden – ob’s nötig war oder nicht soll die Soundpolizei entscheiden, an den Songs selber hat sich nichts entscheidendes geändert. Zum Abschluss gibt’s dann noch das Titelstück der “Interstellar Overdrive”-10inch auf Man’s Ruin nebst der reichlich nervigen B-Seiten-Geräuschcollage “Tipping The Lion”. Wer jetzt zögert, ob sich die Anschaffung von “Electroretard” wirklich lohnt, dem sei gesagt, dass das politisch nicht hundertprozentig korrekte Artwork von Frank Kozik ziemlich klasse ist.
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