Masheena
West Coast Hard Rock

Die Äußerlichkeiten beiseite, weiß man kaum, wo man anfangen soll, so variantenreich und voll ist der referentielle Kosmos von Masheena aus Norwegen. Erfahrung und Arbeitsnachweise haben Luis „Metalberto“ Salomon, Gedda „Armagedda“ Herfindal, Tarjei „El Profesor“ Heggernes und Ole Andre „El Mago“ Farstad reichlich. Namen wie Royal Rooster, Immortal, I und Abbath sind da zu lesen.

Der Soundmix von Masheena auf „West Coast Hard Rock“ ist jedoch nochmal eine ganz andere Spielklasse, kommen hier doch sämtliche Jahrzehnte so ziemlich aller schwergewichtigen Rock-Spielarten zusammen. „1979“ kombiniert Birmingham mit Bergen und nimmt im Vorbeigehen noch Kiss mit unter die Jeansweste. „Under The Same Sun“ klingt nach Temple Of The Dog und Soundgarden, „Looks Like A Man“ durchweht eine hippieske Prog-Note samt freischwebender Twin-Gitarren – und da ist man gerade mal beim dritten Song. „Brings Me Down“ ist tonnenschwerer Groove, „Five Seconds Of Fame“ gönnt sich eine gute Portion Stoner Rock, abgeschmeckt mit einem Gruß an Spidergawd.

Acht Songs sind es insgesamt, ein Parforceritt sondergleichen, von Iver Sandøy (Enslaved) breitwandig produziert. Wäre das Schlagwort vom „next big thing“ nicht so ausgelutscht, man könnte es hier mal wieder einstreuen – bleibt zu hoffen, dass es bald auch in Deutschland Konzerte der Band gibt, um sich vom Livepotential des großartigen Debüt von Masheena zu überzeugen.

Das steckt drin: Black Sabbath, Spidergawd, Trouble