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    Maggot Heart
    Hunger

    VÖ: 29.09.2023 | Label: Rapid Eye/Svart
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 367
    8 / 12
    Maggot Heart - Hunger

    „I like sleep ‚cause she’s a daughter of death“ – Linnea Olsson verbindet mit Maggot Heart zum dritten Mal Düsterrock mit Großstadt-Abgründen zum verwirrend verführerischen Fetischcocktail.

    Eigensinnig und konfliktfreudig ist sie, die Schwedin. Lange konnte es nicht gutgehen bei The Oath, ihrer Band mit Johanna Sadonis (später Lucifer). Mit Beastmilk respektive Grave Pleasures hielt sie es immerhin für zwei Alben aus. Der Weg zur eigenen Band: vorgezeichnet qua Charakter. Deren Sound: Post-Punk so ruppig wie ein weggesperrter Geier, der kurz davor ist, die Stangen seines Käfigs zu durchbeißen.

    Ihr Sujet machte Olsson schon früh im Song „Big Kross“ vom Debütalbum „Dusk To Dusk“ (2018) klar, erzählte vom „damp delirium“ im „urban terrarium“, von liebloser Lust unter der Knute. Auf dem Cover des Nachfolgers „Mercy Machine“ (2020) erbrach sich ein Totenschädel über einer Skyline – genauso klang die Platte.

    „Hunger“ klingt ebenfalls wie sein Titel, die acht Stücke überschreiten mitunter die Sechs-Minuten-Marke, gehen ins Detail zum Kleinen Schwarzen und zu Parasiten. „Me and my sister in the cell next to me/ They prod us, they pry us/ They stuff us like geese“, singt Olsson in „Looking Back At You“. Darauf muss man klarkommen können. Maggot Heart machen keinen Wohlfühl-Rock, sie erzwingen den Blick durchs Schlüsselloch in eine Halbwelt, in der der selbst ein gefasster Song mit Saxofon wie „Archer“ bislang ungespürte Nervenenden triezt. Das sollten sich mehr Bands trauen.

    Das steckt drin: Grave Pleasures, Jess And The Ancient Ones, Killing Joke

    weitere Platten

    Mercy Machine

    VÖ: 10.07.2020

    Dusk To Dusk

    VÖ: 13.07.2018

    City Girls (EP)

    VÖ: 09.06.2017