Die einstigen Spiritualized-Musiker zeigen Ex-Bandchef Jason Pierce die lange Nase.
Na, da hat sich wohl jemand freigespielt. Der als Bassist bei Spiritualized offensichtlich unterforderte Sean Cook hat die Fäden selbst in die Hand genommen und mit Gitarrist Mike Mooney und Drummer Damon Reece ein eigenes Ding aufgezogen. Der schöngeistigen Liebeslieder überdrüssig, haben Lupine Howl ein Debüt aufgenommen, auf dem sich diverse Einflüsse in schöner Koexistenz breitmachen. Hallo Eklektizismus! Endlich mal spielen, was Spaß macht, und zwar mit einer Vielzahl an Gastmusikern und einem Instrumentenspektrum, das von Mandoline und Glockenspiel, über Vibraphon und Cello bis hin zu Moog und Wurlitzer reicht. Der Opener Vaporizer ist mit einem hübschen Schweinegroove ausgestattet, und im Verlauf des Albums fühlt man sich angesichts der psychedelischen Spielweise und nicht zuletzt auch aufgrund des Gesangs öfter mal an Kula Shaker erinnert. Das gespenstische Lonely Roads verbreitet leicht paranoide Stimmung, aber es gibt auch einen ganzen Sack voller schöne Melodien, wabernder Synthie-Flächen und kaputter Loops. Das eigentümliche schwebende Sometimes erinnert eigangs noch leicht an Spiritualized, gibt sich aber im zweiten Teil einem beschwingten Groove hin, den es bei der Ex-Band so nicht gegeben hätte. Ganz zu schweigen von der abschließenden Soundorgie The Jam That Ate Itself…
weitere Platten
The Bar At The End Of The World
VÖ: 02.12.2002