Ein Album voller kleiner Popperlen, die Travis, JJ72 oder Starsailor kaum besser hinbekommen hätten.
Es ist die Art von Musik, die man derzeit aus dem United Kingdom erwartet. Glasklare Popnummern, umrahmt von melancholischem Gesang. Doch Lorien kommen nicht von dieser Insel: Das Trio besteht aus zwei Isländern und einem italienischen Sänger. Mit diesem Debüt folgt die Band musikalisch den Spuren von Travis und Coldplay: “Shivering Sun”, “All Time” und “Goodbye Star” sind melodramatisch und fragil anmutende Balladen, die diesen den Briten eigenen Pop-Appeal aufweisen. Wenn Fabio über den Weltschmerz, das Verlassenwerden und die Einsamkeit singt, klingt er wie eine Mischung aus Mark Greaney von JJ72 und Starsailors James Walsh: wehleidig, emotional und sehr harmonisch. Seine Texte drehen sich um die alltäglichen menschlichen Tragödien, die er als Außenstehender beobachtet. Wie in “Human Beings”, wo er singt: “All I want to do is just embrace that fat young boy because it`s all he needs.” Dass die Band sich nach einem Wald aus dem “Herr der Ringe” benannt hat und sie demnach auch in der mystischen Welt zu Hause zu sein scheint, tut das Übrige. Selbst die seriöse `Times` ließ sich zu einem Satz wie “Lorien`s debut album is pretty near perfect” hinreißen. Mehr bleibt auch nicht zu sagen.