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    Loma Prieta
    Last

    VÖ: 30.06.2023 | Label: Deathwish
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 364
    9 / 12
    Loma Prieta - Last

    Acht Jahre haben Loma Prieta verstreichen lassen, bevor sie mit ihrem bislang facettenreichsten Album wieder den Wahnsinn der Welt reflektieren – mit Noise, Gewalt und Schönheit.

    Der Switch zwischen diesen Attributen ist dabei so schmerzhaft wie folgerichtig, denn seit „Self Portrait“ von 2015 hat sich die Realität, in der wir leben, nahezu täglich gehäutet, um nicht zu sagen, verschlechtert. Zwischen summenverzerrtem Screamo und fast kontemplativen Indierock-Passagen bewegt sich Last scheinbar schwerelos. Die Bay-Area-Band bleibt sich ihrem Sound, einer Mischung aus ultraschnellem Hardcore und Stop’n’Go-Rhythmik treu, dreht aber immer öfter den Aggressivitätsregler ganz nach unten, um mit sorgfältig ausgearbeiteten Gitarrenpassagen in „Glare“ oder epischen Stücken wie „Symbios“ fast schon nach Emo zu klingen.

    Das clevere Songwriting überrascht zwischen Getöse und der wirklich grenzwertig ausgesteuerten Produktion. Die unterstreicht aber gleichzeitig die Dringlichkeit des rüpelhaften „Fire In Black & White“ oder des Halftime-Hits „One-Off (Part 2)“. Gleich darauf wiegt einen „Circular Saw“ gute zwei Minuten in Sicherheit, um in den letzten 20 Sekunden wieder Wände einzureißen. „Last“ ist ein Wechselbad der Gefühle, und alle haben irgendwie mit Wut und Verlust zu tun. Die Welt, die Loma Prieta hier beschreiben, die sich von kleinen Songskizzen zu hymnisch großen Songs entwickelt, fühlt sich echt an, und das kann schon mal deprimieren, denn richtig schön ist anders.

    Das steckt drin: Ampere, At The Drive-In, Burst

     

    weitere Platten

    Self Portrait

    VÖ: 02.10.2015