Lit
Tripping The Light Fantastic

Die kommende Alternative-Hoffnung? Dazu sind Lit vielleicht ein klein wenig zu sperrig. Der geschickt gewählte Opener „Beginning“ vereint gleich sämtliche Stärken des Quartetts aus Anaheim, Orange County: Ein mörderisches, zähes Riff läutet die psychopathische Strophe ein, die in die stoische Bridge mit wirren Tonfolgen und verbissenem Gesang übergeht und schließlich in den überdrehten Refrain mündet. Trotzdem bleibt der Gesamteindruck immer melodisch, sogar im schroffen, quirligen „Amount To Nothing“. „My World“ umarmt dieselbe mit der typischen 70er Euphorie, so daß man den Altmeistern Jane’s Addiction nur wünschen kann, daß es ihre neuen Songs mit soviel unverbrauchter Energie aufnehmen können. „Fuel“, „Habib“, „Bitter“ und „Cadilac“ rocken wie Saigon Kick auf ihrem famosen Debüt, sind aber noch eine ganze Ecke kantiger und dreckiger. Genau dieser Garagen-Charme wird bei dem punkigen, Westcoast-typischen „No Big Thing“ maximal ausgelotet. Das leicht Radiohead-mäßige „Dozer“ unterstreicht Lits dichte, 70er-geschwängerte Seite und macht unmißverständlich klar, daß man diese Band mit keinem Schema erfassen kann.