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    Lit
    dto.

    VÖ: 06.12.2004 | Label: DRT/Soulfood
    Text:
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Die Zeiten von Bombast-Videos mit Pamela Anderson sind vorbei, Lit müssen sich zwangsläufig wieder auf die Musik konzentrieren. Vielleicht klingt ihre vierte CD deshalb so frisch wie ein Debüt. Der Vorgänger hieß zwar „Atomic“ , bewegte aber nichts. Er erschien vor drei Jahren nur in den USA – mit mäßigem Erfolg. Folglich wurde der Major-Vertrag gelöst. Jetzt stehen die Pop-Punkrocker aus Orange County wieder da, wo sie mit ihrem ’97er-‚Malicious Vinyl‘-Debüt „Tripping The Light Fantastic“ anfingen. Der Kreis schließt sich. Ähnlich wie bei Fastball merkt man schon bei den ersten Takten, dass hier eine befreite Band aufspielt. Kommerzielle Zwänge scheinen die Kreativität zu beschneiden. Jetzt geben Lit wieder Vollgas, klauen sich selbstbewusst kreuz und quer durch die Geschichte der Gitarre. In den USA firmiert eine solche Kombination aus Pop Punk, Hardrock, Grunge, Beat und Klischee-Balladen unter der Firmierung ‚Modern Rock‘ – ein Widerspruch in sich. Denn Lit wärmen Vergangenes nur auf und verpacken es modern. Viel Beatles, Cheap Trick, Aerosmith, aber für junge Ohren nicht nachvollziehbar – so klingen Musiker über 30, die Musik für Menschen unter 20 machen wollen. Bei einem solchen schwierigen Unterfangen kann man sogar ein Cure-Cover („Pictures Of You“) verzeihen. Das trübt die gute Laune dieser SoCa-Scheibe nicht.
    Jörg Staude 9

    Lit? Ach ja, genau, Lit. Das waren doch die mit diesem einen Hit. Wie hieß er noch gleich? Und dem anderen, wo Pamela Anderson im Video mitgespielt hat und die Bandmitglieder als Liliputaner ihr Silikon zertrampelten. Und der passende Song…? Moment, ich hab’s gleich. Nein, das wird nichts mehr. Immerhin waren die bisherigen Lit-Werke noch allesamt nett anzuhören. Damit ist Schluss auf ihrem vierten Longplayer. Die vier Kalifornier scheinen immer wieder bemüht, die bekannte euphorische Stimmung etwas zurückzunehmen und dichtere Gitarren aufzufahren. Doch man merkt nicht einmal, dass man schon bei Track fünf angekommen ist und geschätzte vier Dutzend „Hoo-hoo“-Chöre und Power-Riffs verpasst hat. Ein zwischenzeitlicher Blick auf die Tracklist verrät, dass der aktuelle Song „Throwaway“ heißt. Wie treffend. Schnell weiter. Vorbei an weiteren unnützen Songs. Huch, da heißt einer „Lullaby“. Wird doch kein Cure-Cover sein? Nein. Nochmal Glück gehabt. Und dann doch: „Pictures Of You“. Das fällt nicht etwa auf, weil es irgendwie gut gemacht wäre, sondern nur, weil Lit die Melodie nicht kaputt gekriegt haben. 13 Tracks, und selbst nach dem fünften Hören kann man sich nur an diese eine Fremdkomposition erinnern. Lit sind keine Band, die für körperliche Schmerzen sorgen würde. Sondern für etwas, das noch viel schlimmer ist: grenzenlose Gleichgültigkeit.
    Armin Linder 3

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