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    Lampshade
    Let's Away

    VÖ: 24.02.2006 | Label: Glitterhouse/Indigo
    Text: Oliver Schröder
    8 / 12

    Jetzt haben wir Gewissheit. Um einen lieblichen Zauberwald in eine dornige Rosenhecke zu verwandeln, bedarf es nicht unbedingt lauter Gitarrenwände.

    Hier genügt das betörende Säuseln einer schönen Protagonistin. Rebbekkamarias Stimme hat nur noch gelegentlich mit sich aufbäumenden Lärm zu kämpfen. Die Farbe der Bühnenkulisse ist dennoch die gleiche wie auf dem Debüt: ein herbstliches braun-rot. Kurz nachdem sich der Vorhang das erste Mal geöffnet hat, fällt „New Legs“ dem verführerischen radiotauglichen Poplover freudig klatschend in die Arme, und mit „It’s Okay“ wird das altbekannte Leise-Laut-Spiel vor Beendigung des ersten Aktes noch einmal gattungsgetreu durchexerziert. Von dem Punkt an, gibt es kein Zurück mehr: Das Drama nimmt seinen Lauf, es geht schnurstraks Richtung Katastrophe. Es fällt Lampshade nicht leicht, sich aus dem geographisch bedingten Rahmen zu befreien, der ihnen schon bei „Because Trees Can Fly“ umgehängt wurde. Zu kurz ist der Weg zur nordischen Mythologie, ursprünglicher Naturverbundenheit und, nun ja, immer noch zu Björk. Um so frischer klingt es daher, wenn sich das Scheinwerferslicht auf die gesamte Band ausbreiten darf. Es braucht nur etwas Luft zum Atmen, und schon kann ein Song wie „Joy“ grooven. Auch „Fjäril“ bekommt erst durch die Gastvocals am Schluss den richtigen Kontrast. Als gleichberechtigte Gemeinschaft gewinnt die Band an Eigenständigkeit. Dazu fügen sich geborgte Zeilen aus Shakespeares „Romeo & Julia“ nahtlos in die poetischen Songtexte ein. Mit dem finalen „Tonight I Will Retire“ findet das Bühnenstück schließlich sein dramatisches Ende. „And if I should taste fire, save me not, I deserve to die.“ (Vorhang)

    weitere Platten

    Stop Pause Play (EP)

    VÖ: 27.02.2009

    Because Trees Can Fly

    VÖ: 15.11.2004