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    Labradford
    Mi Media Naranja

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Mute/Intercord
    11 / 12

    4-Ohren-Test

    Und am Ende bleibt ein langes, wohliges Gähnen. Vergleichbar mit den wegen ihrer Zähigkeit umstrittenen Bohren und der Club Of Gore, die ich selbst allerdings für wegweisend halte, bauen Labradford auf einer einzigen, stetigen Grundstimmung auf. Die Müdigkeit, die sich da beim Hören einstellt, soll einmal nicht als Kritik verstanden werden, sondern als durchaus willkommener psychedelischer Effekt. Das Duo beschränkt sich auf Synthesizer, Gitarre und Tapes. Warme Fender Rhodes-Klänge treffen da auf die David Lynch-Bar, Surfgitarre wabert dem Krautrock entgegen. Zitate werden hier allerdings nicht à la Stereolab in Form einer ironischen Collage benutzt, sondern folgen stringent der elegischen Linie. Schwer vorstellbar, welche Bilder phantasiebegabte Menschen angeben würden, um diese Klänge in Worte zu fassen – Nebelbänke über dem Meeresspiegel, römische Dampfbäder, verlassene Bergdörfer – wie auch immer: „Mi Media Naranja“ ist eine sehr filmische Platte geworden, die zu Tagträumen anregt. Selbst im Vergleich mit außergewöhnlichen Instrumental-Bands wie Tortoise und Kreidler bleiben Labradford eine Ausnahmegruppe. Diese Musik bemüht sich nicht, Trends zu folgen, sondern, eine einzige Stimmung konsequent auszubreiten. Einseitigkeit und Konsequenz sind hier Stärke.

    Martin Büsser 11

    Das erste Stück. Es heißt „Spaghetti“. Sphärische Gitarren, es klingt ein bißchen nach Filmmusik, dazu fiept und oszilliert es im Hintergrund, und nach einer Weile kommt sogar ein bißchen Schlagzeug dazu, dann hört das Schlagzeug auf und es kommen Geigen. ‘Ganz interessant’ mag man denken. Das zweite Stück, „Footsteps“ betitelt. Sphärische Gitarren, dazu fiept und oszilliert es im Hintergrund. Das Schlagzeug kommt früher hinzu und darf länger mitmachen. Dafür ist alles noch langsamer und nicht mehr ganz so interessant. Das dritte Stück. Es heißt „WR“. Das könnte Welt Rekord heißen oder auf englisch dann World Record, oder etwas ganz anderes, was nicht mal die Musiker selbst wissen. Jedenfalls sind sphärische Gitarren zu hören und viel Keyboard. Und langsam ist es. Und überhaupt nicht mehr interessant. Fiepen tut’s im Hintergrund auch schon wieder. Und es kommen noch weitere vier Stücke. Das nächste heißt übrigens „CM“.

    Thomas Mersch 3

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