Mit den Worten I am well without a reason” begrüßt Sänger Ville die geneigte Hörerschaft und deutet damit gleich einen entscheidenden Pluspunkt an, den Kyyria mit ihrem Zweitling Inner Wellness” gegenüber dem Debüt Alien” auf der Habenseite verbuchen können: die angenehme Unbeschwertheit, mit der das Finnen-Quintett zu Werke gegangen ist. Dieses Album ist tight und heavy, versiert arrangiert, in puncto Melodien sorgfältig ausgearbeitet, sehr professionell produziert – und doch strahlt es eine bemerkenswerte Lockerheit aus. Zwar konnte es sich Ville immer noch nicht gänzlich abgewöhnen, in Axl W. Rose-mäßige Stimmlagen vorzudringen, aber seit man den Horror, von der Guns-Version von Knocking On Heavens Door” via Radio überfallen zu werden, inzwischen wohl verarbeitet haben dürfte, läßt sich auch das akzeptieren. Nein, ganz im Ernst: Inner Wellness” ist ein wirklich ausgereiftes Album geworden, das eine Band zeigt, die zwischen Faith No More und Mother Love Bone ihren eigenen Weg gefunden hat, auf dem wir sie hoffentlich noch einige Jahre begleiten dürfen.
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Alien
VÖ: 01.01.1900