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    Kungfu
    dto.

    VÖ: 07.01.2002 | Label: Island/Universal
    7 / 12

    Mit neuem Label sowie der Ex-Pornomat-Rhythmussektion versucht Christian Neander doch noch selig zu werden. Die tollen Texte retten die Hamburger vor dem Rock-Mittelmaß.

    Nach dem Abgang von Basti Krajewski (dr.) und Tobi Cordes (b.), die sich in weiser Voraussicht lieber nur noch um die Dancehall-Shootingstars Seeed kümmern wollten, schalten Kung Fu auf ihrem wiederum von Franz ‘Echt’ Plasa betreuten Zweitling härtetechnisch einen Gang hoch. Das ist zunächst nicht unbedingt ein Fortschritt: Einigen der Titel (etwa „Wir wollen“) merkt man, insbesondere was Neanders Gitarrensounds betrifft, eine latente Unterkühlung an. Dann klingen Kung Fu verkrampft modern, nach Studio-Schnippelei und zuviel-gewollt-ist-halb-verloren. Andere wieder wirken arg krachig und unausgegoren („3Sonn“). Dafür wissen die witzige Introspektion „(Bin Ein) Pingpong“ oder der Stakkato-Preller „Sitzschwitzer“, der unversehens in einen swingenden Refrain über verklemmte Mitbürger mündet, uneingeschränkt zu begeistern – und daran ist zuvörderst des famosen Sängers irrwitzige Sprachkunst schuld: „Ich will ja gar nicht, dass ihr ständig rumgrinst wie auf E/aber mit Stock im Arsch draufgehen ist doch doof und tut sauweh/Ihr solltet einfach mal wieder mehr Licht bekomm‘/das wär’ besser für euch und euern Gesichtsbeton“. Jan Lafazanoglu for Deutschrock-Kaiser! Ach ja: Die Reggae-Einlagen sollten sie besser anderen überlassen. Seeed zum Beispiel.

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