King Cobb Steelie
Junior Relaxer

Es lebe die Trommel. Und die Percussion. Und der Bass. King Cobb Steelie zelebrieren mit ihrer ausgefeilten Rhythmussektion die Kunst des Klopfens. Handgemacht und elektronisch gleichermaßen. Der Plattenname ist hier Programm: Relaxt und sehr gut abgehangen geht es in jedem Stück zu, trotzdem wirkt der King Cobb Steelie-Groove nicht so nebensächlich wie etwa bei The Sea And Cake. Man kann dazu tanzen. Die Kanadier beherrschen die klassische Melodieführung, bedienen sich dazu aber auch reichlich der Mittel moderner Musik, die Tortoise hoffähig gemacht haben – wobei sich Tortoise schwungtechnisch nicht einmal an King Cobb Steelie messen können. Guy Fixsen (Laika) hat die Platte des personell offenbar nicht eng definierten Musikerkollektivs sauber produziert. Bis hin zu den spärlich eingesetzten Texten wird klar, daß es sich hier um konsequent konzeptionelle Arbeit handelt. Feine Instrumental-Titel wie „Doomed Thinking Man vs. Stupid Acting Man” beweisen, daß Texter und Gitarrist Kevin Byrne nicht nur mit fetten Grooves Wirkung erzielt, sondern auch mit wenigen, atmosphärischen Schwingungen und einer einsamen Gitarre den Zuhörer fesseln kann. Passend bei Tag und Nacht.