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    Killing The Dream
    Lucky Me

    VÖ: 24.06.2011 | Label: Deathwish/Indigo
    Text:
    6 / 12
    Killing The Dream - Lucky Me

    Kurz vor Schluss verkauft eine der heißgekochtesten Hardcore-Bands der letzten Jahre ihr letztes Album auch in Deutschland. So schlimm ist das nicht

    Also weder das Ende nach zehn Jahren, noch, dass es so passiert. Das Cover hat wieder Jacob Bannon von Converge gemalt, drunter prickeln sie sieben Songs in 20 Minuten runter, als gäbe es sonst nichts kaputtzumachen, alles ordentlich soweit. Aber müsste man raten, was die Kalifornier kurz nach diesem Album (das in den USA schon Ende des Jahres erschienen ist) zur Auflösung gebracht hat, böte sich schon eine Reihe von musikalischen Differenzen (zueinander, zum Rest der Welt) an. Zum einen war Elijah Horner nie der Schreier mit dem besten Flow und das umso auffälliger bei Textzeilen wie „And we will rob you while you look away/ We’ll kill you as you kneel to pray/ And we’ll hate you for letting us/ We’ll hate you for making us“, die jeder unverstanden pubertierende Gymnasiast origineller zusammengereimt hätte. Zum anderen scheint ungefähr die Hälfte der Band mit dem direkten, struppigen Sound der bisherigen zwei Alben ganz zufrieden gewesen zu sein, während die andere Hälfte fürs dritte auf Spielereien bestanden hat. Also zieht im allerersten Break nach gerade anderthalb Albumminuten eine Geige das bisschen aufgebrachte Wut direkt wieder runter, wird der zweite Song zum Ende lahm ausgefadet, klingt das Schlagzeug im vierten so dünn wie Gummiflapsen auf Papier. (Wobei letzteres vielleicht keine Absicht war.) Hört man über solche Fehlgriffe (und die schwülstige Familiengeschichte Testimony) hinweg, ist Lucky Me ein gut gemachtes Hardcore-Album, das Fans zum Ende nicht ärgert und Nicht-Fans nicht unnötig heißmacht.

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    Fractures

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