Otu, Riq und Pex sind keine jungen Männer, die gekommen sind, das Genre umzukrempeln. Es sind einfach drei mittelalte Finnen, die sich 2013 im Internet gefunden haben, weil sie ähnliche Musikinteressen teilen. Danach dauert es noch fünf Jahre, bis das Debüt “1st Sound” fertig ist. Und weiter vier Jahre, bis sie neues Material für eine Split-EP zusammen haben.
Dabei wird klar: Kaiser bedienen alle Hebel und drücken alle Knöpfe, die man im Stoner-Genre üblicherweise betätigt. Aber irgendwie kriegen sie es hin, besser zu klingen als viele ihrer Kollegen. Die Stärke oder die Magie von Kaiser liegt vor allem im Sound. Obwohl sie nur als Trio antreten, schaffen sie es, ihrem schweren Sound allerhand Transparenz abzugewinnen, gekonnt mit dem Lautstärkespektrum zu spielen und die sattesten Fuzz-Effekte einzubauen.
So stumpf etwa “1,5 Dozen” vor sich hin walzt, so sehr ist die Band um kleine Nuancen bemüht, damit es nicht langweilig wird. Mit “Meteorhead” verbeugen sie sich vor High On Fire, die das Trio-Stoner-/Sludge-Ding auf den Gipfel getrieben haben. In “Stood Still” zeigen Kaiser, dass sie auch akustisch instrumentiert zu psychedelischem Wüstenrock fähig sind. Zudem kann man Gitarrist Otu zugestehen, dass er ein variabler Sänger ist, der nicht versucht, die Testosteron-Tröte eines John Garcia zu kopieren, sondern in höheren Lagen eher Chris Cornell-Emphase erreicht.
So zu hören in “Oversized Load” und dem langsam Fahrt aufnehmenden und dann unsagbar walzenden “Awaken Monster”. Ungewöhnlicherweise wird das Album ab der Mitte immer stärker, um dann im Zehn-Minuten-Doom-Schieber “Aftershock” zu enden. Bemerkenswert kompetent.
Das steckt drin: High On Fire, Soundgarden, Unida