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    Julia
    Songs About Decay

    VÖ: 27.09.2004 | Label: Monkey/Pirate/Sony
    Text: Daniel Gerhardt
    5 / 12

    Im fortgeschrittenen Verwesungsstadium: 4-Lyn-Vorgruppen-Rock für Leute mit Truckermützen, Schweißbändern und japanischem Schriftzeichen-Tattoo.

    Der irische Schlagersänger Chris Rea hat mal ein Lied über seine Tochter geschrieben und fragte darin mit väterlicher Besorgnis: „Julia, which way will you go?“ Eine wirklich gute Frage, damals wie heute. Jahre später möchte man sie nämlich gern an vier Julias aus Österreich weitergeben, die eigentlich Koma, Karl, Alex und Alex heißen. Was soll’s denn nun sein? Achtlos ausgespuckter Grunge-Rotz? Stoner-Rock-Staubfressen? Oder doch lieber die New-Metal-Muckis spielen lassen? „Alles auf einmal!“ würden Julia wohl mit ihrer angeborenen und gar nicht so verkehrten Großmäuligkeit sagen. Nur um anschließend wirklich vieles zu machen, aber doch nur wenig davon richtig. Die Brüllaffen-Übung „Distance“ ist umgeben von Nickelback-Hymnen wie „Without A Sound“ oder „True Romance“. „Listen To The Bomb“ stürzt mit einem gleichgültigen Punk-Refrain ab. Und das erstaunlich saubere „Estelle“ bringt den ganzen Kram sogar unfallfrei in einem Song unter. Warum es aber immer die gleichen Power-Chords sein müssen, aus denen solche Stücke zusammengesetzt werden, und wieso die Sänger dieser „Alternative“-Bands eigentlich immer klingen müssen, als hätten sie zwei Pfund Kautabak im Mund, das möchte man wirklich mal erklärt bekommen. Wenn Frontmann Koma hier jedenfalls seine Schimpfworttiraden rockröhrt, können einem schon mal alle Julias dieser Welt Leid tun. Na gut, außer Julia Roberts vielleicht.

    weitere Platten

    The Scars We Hide

    VÖ: 16.01.2009

    Sunrise

    VÖ: 16.06.2006