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    Jolly
    The Audio Guide To Happiness

    VÖ: 25.02.2011 | Label: Inside Out/EMI
    Text:
    Jolly - The Audio Guide To Happiness

    Jollys Stärken liegen im leicht verprogten 90er-Alternative. Anstatt einfach damit zu leben, belästigen die New Yorker mit einem Overhead aus esotörichtem Stinkekäse.

    Muss sich doch keiner für schämen: Jollys Songs sind heavy, experimentierfreudig, abwechslungsreich und melodieselig. An vielen Stellen gehen die hörbar ambitionierten Songwriter über die Härtegrenzen verwandter Acts wie Porcupine Tree hinaus. Selbst vorsichtige Dub-Ausflüge bringen Jolly in ihrem ruhelosen Sound unter, ohne damit Schaden zu nehmen. Im vorletzten Jahrzehnt wäre „The Audio Guide To Happiness“ ein willkommener Lichtblick im Grunge-Grau gewesen. Er hätte Fans des gemäßigten Prog mit dem headbangenden Mainstream verbandelt. Nichts spricht dagegen, dass das für heute genauso gilt.

    Wer Jollys pseudo-musikwissenschaftlichen Konzeptkrempel erfolgreich ignoriert, findet durchdachte Rock-Ästhetik, etwas unterproduziert zwar, aber mit viel Sendungsbewusstsein. Von Piano-beflügelten „Storytime“ bis hin zum garstigen Prügelknaben „The Pattern“ durchlaufen Jolly das breite Spektrum der Rock-Kante. Mit knurrendem Bass zieht „Still A Dream“ den Hinhörer in eine surreale Unterwelt, der nur durch die flirrenden Vocals mit dem Kopf über dem Boden bleibt. „Where Everything’s Perfect“ treibt den zwielichtigen Charakter dieser Band auf die Spitze. Ausufernde Solo-Duelle zwischen Gitarre und Bass zeugen von Wertschätzung für Yes, zum infernalischen Songende hin will man dann unbedingt King Crimson (Neuzeit) sein. Naheliegend, dass hier der rote Faden verloren geht. Eine ehrgeizige Prog-Truppe, die über ihr ständiges Bemühtsein den natürlichen Fluss der Dinge vernachlässigt.

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