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    Jolly
    The Audio Guide To Happiness, Part II

    VÖ: 01.03.2013 | Label: InsideOut/EMI
    6 / 12
    Jolly - The Audio Guide To Happiness, Part II

    Jolly zimmern weiter an ihrer Progrock-Brücke zur Glückseligkeit, aber nicht alle Bretter tragen. Und das verkopfte Konzept um die seligmachende Wirkung binauraler Töne schon gar nicht.

    So nennt sich die akustische Täuschung, mit deren Hilfe Jolly die Hirne ihrer Hörer mit selbstberuhigenden Endorphinen fluten und so den Stresspegel senken. Angeblich alles wissenschaftlich belegt, ein Professor und 5.000 Versuchspersonen können nicht irren. Wer trotzdem keine Heiterkeit spürt, dem suggerieren die letzten Worte auf „The Audio Guide To Happiness (Part II)“, was er zu spüren hat: „Congratulations, you’re happy!“ Mission erfüllt? Bedingt. Zum Start wüten Jolly mit dem starken Firewell und einigen Blastbeats im Grenzgebiet zwischen Tool und Faith No More. Weil Grobheit alleine keine Euphorie garantiert, rollt der Bass bei „You Against The World“ einen warmen Soundteppich aus, in dessen hohem Flor alles bis auf die federleichten Reggae-Noten einsinkt. Jolly mäandern auf der zwanghaften Glücksjagd zwischen Alternative Metal und Artrock, Progrock und Neo-Grunge und lieben das Spiel mit Details. Deswegen kreischen Möwen bei „Golden Divide“, klimpert später eine Spieluhr. Das Thema von „Lucky“ gibt ein piepsender Synthesizer vor. Leider rechtfertigt nicht jede akustische Ausschweifung Spielzeiten von fünf bis sechs Minuten. Dem überlangen Langweiler „While We Slept In Burning Shades“ fehlt ein belebender Impuls. „Despite The Shell“ klingt wie eine blasse Traumsequenz, die man mit dem Aufwachen vergisst. Manchmal wäre weniger mehr, wie bei den Artverwandten A Perfect Circle oder Porcupine Tree. Die verzichten auf akademisches Geblubber und schreiben einfach Songs, die glücklich machen.

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