Doch das das Debüt läuft überraschend an: „Left“ ist schwebender Psychpop mit auf- und abschwellenden Streichern, beinahe gitarrenlos – bis zur dritten Minute, dann gehts los: ein Riff, ein Geschrammel, nur Schlagzeug, Bass und Gesang bleiben verträumt. Wer nach diesen fünf Minuten nicht neugierig auf den Rest des Albums ist, sollte seine Einstellung zur Musik überdenken. Weiter geht es mit „MDM“, eine dieser Vorabsingles, die sich, wenn schon an Grunge, dann an Mudhoney orientiert, stärker aber an den Pixies, als es sich bei dieser Band noch um Kratzbürsten handelte. „Glass“ treibt die Zerstückelung der Musik dann auf die Spitze. Die Gitarren klingen grell, kaum ein Beat wird ausgespielt, Weirdos wie die Melvins, Captain Beefheart oder die Butthole Surfers kommen einem in den Sinn. Mit dem seltsamen Schleicher „Undemo“ kommt die Platte scheinbar für einen Moment zur Ruhe, aber hinter den Kulissen spielt der Gitarrist eifrig Jazz-Licks, während Bandnamensgeber Jo Hirabayashi weiterhin mit seiner verhuschten Shoegazer-Stimme singt. Auch die verwunschenen Streicher aus dem ersten Stück tauchen wieder auf – beeindruckend seltsam, diese Musik, die sich auch an Pop- und Rock-Übergrößen wie den Zombies oder Pink Floyd orientiert, jedoch von Beginn an eine eigene Sprache findet. Am deutlichsten wird das beim großartigen „R.I.P.“: Nach diversen Parts und Taktwechseln endet der Song mit einer wunderschönen, eine Minute langen Coda.