Jeans Team
Musik Von Oben

Wenn du eine Platte aufnimmst, musst du dir beispielsweise vorstellen können, wer sie anhören soll. Wenn du Musik machst, musst du dir vorstellen können, was du damit erreichen willst. Das Jeans Team will „beide treffen. Seele und Körper“. Tanzbar wollen die vier Berliner sein und gleichzeitig Grund zum Zuhören geben, lustig und nachdenklich sein. So findet sich auf „Musik von oben“ loungiger Softhouse, der auf der Single „Berlin am Meer“ mehr oder minder subtil auf Andreas Dorau verweist. Es gibt tanzbare Monotonie mit allzu offensichtlichen DAF-Anleihen bei „Königin“, unaufdringlich repetitive und in ihrer Aussagekraft variabel zu deutende Textzeilen vor Synthesizerwänden oder Plicker-Plocker-Beats und sogar eine Kollaboration, auf der Gastvokalistin Sonya Müller auf rumänisch mit ihrem Exfreund aufräumen darf. Dieser Clash aus Pop, Disco, Elektro und Funk ist unaufdringlich bis anstrengend, leicht greifbar und wenig fordernd und entlässt einen mit der Frage, was die Band sich denn vorgestellt haben mag, als es darum ging, wer diese Platte anhören soll. Die Antwort, die man sich selbst beim Zuhören gibt, ist genauso ambivalent und schwammig wie „Musik von oben“: jeder und keiner. Jeder ein bisschen, keiner mit Begeisterung. Denn dafür ist dieses Album schlicht zu uninnovativ.