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    Jamie Lidell
    Jamie Lidell

    VÖ: 15.02.2013 | Label: Warp/Rough Trade
    9 / 12
    Jamie Lidell - Jamie Lidell

    Jamie Lidell hat sein privates Glück im Country-Hauptquartier Nashville gefunden. Sein fünftes Album kommt dennoch ohne Referenzen an seine neue Heimat aus. Es zeigt ihn von seiner besten Seite, als vielseitigen, digital gepolten Soulbarden.

    Lidell produzierte die elf Songs dieser LP isoliert und im Alleingang in seinem neuen Studio in seinem Haus in Tennessee. Das Ergebnis klingt zum Glück aber nach allem anderen als nach Einsamkeit und heimeliger Gemütlichkeit. Viel mehr hat Lidell ein Album aufgenommen, dass das Glücksversprechen des Pop als oberste Maxime erkannt hat. Um dieses einzulösen bediente sich der Brite aus dem großen Fundus afroamerikanischer Musik und eignete sich diverse Genres und Strömungen an. Anschließend nahm er sie mit digitalen Methoden auseinander, um sie letztlich wieder neu zusammenzusetzen. „Big Love“ zum Beispiel changiert zwischen Gospel und Disco, während „Blaming Something“ nicht mal zu verstecken versucht, dass es in R’n’B-Gefilden wildert. „Why_Ya_why“ klingt im einen Moment wie ein Tribut an Funk-Gott George Clinton und im nächsten wie ein Lidell’sches Jazz-Experiment. Mehr Vielfalt geht nicht? Oh doch. Ein weiteres Beispiel: In „Do Yourself A Faver“ interpretiert Lidell den Robo-Soul von Roger Troutman und versucht sich an der Talkbox. An jeder Ecke spürt man die Experimentierfreude und den Spaß, den der 39-Jährige bei den Aufnahmen gehabt hat. Hier ein Synthie, da ein Bleep, hier ein Tempowechsel und da ein instrumentaler Freakout. Das Beste an allem: Der Abwechslungsreichtum und die ständige Erkundung alter und neuer Sounds stört an keiner Stelle die Pop-Kompatibilität der Songs, geschweige denn die innere Kompaktheit dieses Albums. Alles richtig gemacht, Herr Lidell.

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