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    Humanfly
    Darker Later

    VÖ: 08.11.2010 | Label: Brew/Import
    Text: Arne Jamelle
    10 / 12

    Hier hängt der Haussegen schief. Humanfly kommen, um sich zu beschweren, und Darker Later ist kein Fehdehandschuh, sondern ein Präventionsschlag.

    Humanfly aus Leeds gehen hart ins Gericht mit ihrer Heimat: English And Proud And Stupid And Racist, wenn ein Song so heißt, kann der auch instrumental bleiben; sein Titel spricht für sich. Nicht nur die politische Attitüde weist hier auf einen Hardcore-Background hin. Mit Stew For The Murder Minded gibt es einen Track, der angenehm an Transistor Transistor oder das Midtempo-Material von Converge erinnert. Ansonsten spielen Humanfly auf ihrem dritten Album Darker Later enorm abwechslungsreichen modernen Sludge-Metal, der seine Besonderheit aus den vielfältigen Gesangsstimmen zieht, die hier zum Einsatz kommen.

    Mal liegt das zwischen Ozzy Osbourne und The Sword, klingt später nach Converges Jacob Bannon. In The Enemy Of My Enemy Is Me gibt es tiefe Death-Metal-Growls und im unscheinbar-knappen, aber atmosphärischen Akustik-Titeltrack eine klare Männerstimme. Wenn das monumentale Heavy Black Snow abschließend die Insel und sinnbildlich die ganze Welt zu Grabe trägt, gehört das zu den eindringlichsten Beispielen dafür, welche brachiale Intensität Musik überhaupt entwickeln kann.

    Hier tritt als Gast Rose Kemp auf, die zunächst in poetischer Ausführlichkeit zu postrockigen Klängen vom bevorstehenden Untergang berichtet, schließlich im großen Finale zu einem markerschütternden Klagegesang anstimmt, der in Kombination mit einer Neurosis-artigen Sounderuption selbst den kleinsten Funken Hoffnung auf Erlösung verweht. Wenn du solche Feinde hast, brauchst du keine Freunde mehr.

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