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    Hidalgo
    I Want A Girlfriend

    VÖ: 22.08.2005 | Label: Tapete/Indigo
    Text: Oliver Uschmann
    9 / 12

    Mit mehr Wave, Druck und Tanzbarkeit bleiben die charmanten Indie-Lounge-Schimmer-Pop-Meister eine

    skandalös unterschätzte Band.

    Ihr Debüt „Sing Guitar Sing“ war eine kleine Offenbarung. Selten hatte man so zauberhafte, entrückte

    und zugleich präzise Songs aus Deutschland gehört. Musik mit Gesicht und Atmosphäre, die sofort ihre

    eigene Schublade entwarf. Niemand klang wie Hidalgo. So wirken neue Songs wie „Slave Day“ oder

    „Gogogo“ mit ihren „lalalalalaaa“-Chören, Xylophoneinsätzen und dem Synchronschwimmen von Gitarre

    und Keyboard sofort vertraut. Auch „Spider“ oder „Friends Or…?“ lassen dem Piano, der gezupften

    Gitarre und dem leisen „uh-uh-uh“ eine Menge Zeit und klingen wie das Oma Recording Studio von

    Sängerin Betty Mugler, in dem zwischen Ohrensesseln, Kronleuchtern und Orientteppichen aufgenommen

    wird. So wirken die neuen Einflüsse aus Wave und Postpunk, die sicher auch auf Drummer

    Hans-Christian Fuss (sonst Robocop Kraus) zurückgehen, zunächst irritierend. Verfremdete Stimme,

    trocken pumpender Bass und treibender Beat setzen immer dann einen passenden Kontrapunkt zum

    verträumten Wohlklang, wenn sie die Ehe mit der „klassischen“ Hidalgo-Instrumentierung eingehen. Wo

    die Männer in den Gesang einsteigen oder Mugler die überdrehte Post-Wave-Domina gibt, laufen Hidalgo

    hingegen Gefahr, coole Neonmöbel unter die Kronleuchter zu stellen. Ansonsten lässt es sich hier

    mehrere Existenzgrade besser leben als in den meisten subventionierten Sozialwohnungen des

    Deutschquoten-Mainstreamrock.

    weitere Platten

    I Wrote A Song For You

    VÖ: 01.04.2000

    Sing Guitar Sing

    VÖ: 01.01.1900