Hellride
Making Out With Fire

Handzahme Höllenrocker mit einem Gespür für eingängige Songs…

Eigentlich hätte „Making Out With Fire“ in der klassischen Rock-Besetzung mit zwei Gitarristen aufgenommen werden sollen, weil Hellride aber auch gut drei Jahre nach Bandgründung noch kein festes Line-Up etablieren konnten, musste Peter Vegem, neben Bassist Zugly eines der beiden Gründungsmitglieder der Band, bei den Aufnahmen sowohl Lead-, als auch Rhythmusgitarre spielen. Ähnlich turbulent wie die Bandgeschichte verlief auch die musikalische Entwicklung der Norweger – selbst wenn sich die ‚Turbulenzen‘ hier so äußern, dass einem Hellride auf „Making Out With Fire“ überraschend zahm entgegen rocken. Wo die Songs der frühen Singles noch „Evil As Fuck“, „Shitfaced And Pissed Off“ oder „Headin‘ For Hell“ hießen und auch entsprechend klangen, gibt’s heute „Bullets From My Love Gun“. Sänger/Gitarrist/Songwriter Vegem ist mittlerweile eben nicht mehr wütend, sondern, wie er selbst sagt, „in love“ – und da klingen die Stücke dann auch so, wie es die Titel „Good Times“, „Alone With You“ oder „You Look Good“ vermuten lassen. Zünftiger Rock’n’Roll der skandinavischen Schule eben, der sich zwischen den Hellcopters und Backyard Babies einordnen lässt. Ein bisschen lahm vielleicht und mit Sicherheit keine Revolution, aber so lange Hellride das Songwriting-Handwerk beherrschen, will man sich ja gar nicht beschweren…