Heres the story of strawberry cream…”, und die ist ein einziges großes Déjà-vu. Die Ex-Schleuderhonig-Crew hat sich offensichtlich von Kubricks Computer-Monster überwältigen lassen und traktiert uns hier mit schwerverdaulichen Stippvisiten in die Tiefen der Lysergsäure-getränkten Vergangenheit. Die Infragestellung der Kategorie Rocksong zugunsten freier Jazz-Improvisation läßt Erinnerungen an Free, Redbone, Move, Cream und natürlich Krautrock wach werden. Am Anfang von Actually…” gibt es tatsächlich noch eine faßbare Struktur, während die Grenzen zum Experiment gegen Ende hin immer mehr verschwimmen. Für meine Begriffe wird jedoch soundtechnisch der Retro-Bogen (nicht zuletzt durch die primitive 4-Spur-Aufnahme) etwas überspannt. Dort, wo On Trial oder Marshmallow Overcoat satt rocken, verlieren sich HAL 9000 in endlosen, dünn produzierten Frickeleien. Zu unschuldig kommen auch die elektronischen Spielereien, über die sich Leary-Jünger in den 60ern sicher noch gefreut hätten. Was die Münsteraner jedoch sympathisch macht, ist der respektlose, experimentelle Umgang mit diesen Roots, und die Bewertung dieses Albums würde wohl nach jeder weiteren Tüte mindestens um jeweils einen halben Punkt steigen.
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Is She Better In Bed Than I Was
VÖ: 01.01.2000