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    Geese
    3D Country

    VÖ: 23.06.2023 | Label: Partisan
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 364
    9 / 12
    Geese - 3D Country

    Zu erwarten war das nicht: Nach dem Hype ums Debüt häutet sich das Indie-Quintett Geese aus Brooklyn komplett. Die gute Nachricht: super Idee.

    Projector“, das Debüt der einstigen Schulband aus Brooklyn wirbelt sich 2021 quer durchs Indie-Feuilleton – kommt immer gut, wenn Jungspunde in der Vergangenheit alter Männer wildern und dabei trotzdem nach vorne schauen. „Projector“ war Mando Diao, Television und die Talking Heads – viel Pose und druckbefreit, damit die Raffinessen im Songwriting eher zur Geltung kommen. 3D Country ist eine Häutung. Doch es ist, wie es ist: „Gravity Blues“ zitiert sich quer durch die Musikgeschichte, fängt bei den Strokes an, macht weiter bei Tom Petty und Ben Folds und hört bei Blue Öyster Cult noch lange nicht auf. Manchmal mutet diese zur Schau getragene Kultiviertheit nassforsch an, manchmal stilsicher und fast fantastisch.

    Klar, der Bowie’sche „Heroes“-Vibe in „Crusades“ grenzt an eine Persiflage, fügt sich dennoch ins Gesamtbild einer verhuschten Band, die vom Hype genau auf dem richtigen Fuß erwischt wurde: noch nicht versaut genug für Stagnation. Geese probieren sich aus, schöpfen aus dem Vollen und lassen die Talking Heads allenfalls noch in „Mysterious Love“ hochleben. Dafür packen sie Druck, Wutausbruch und Gospelchöre drauf. „New York City, underwater!“ singt Cameron Winter in „Cowboy Nudes“ und auch sonst schwingt blanker Zynismus durch den arty Rock von „3D Country“. Passiert, wenn man den Alten beim Verzocken der Zukunft zuschauen soll.

    Das steckt drin: Arctic Monkeys, Rolling Stones, The Strokes

     

     

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