Gaffa
dto.

So ist es gut, so soll es sein. Auf sattem, runden 220-Gramm-Vinyl (!) kommt der Erstling des deutschen Independent-Trios Gaffa daher. Das Medium bietet gegenüber einer CD klare Vorteile in der Dynamik, was die Band auch vollends ausnutzt. Laut und rauh knallt Gaffas Sound aus den Boxen, der Opener „Drift“ ist ein karges, ruhiges Instrumentalstück, das etwas an Bohren & Der Club Of Gore erinnert. Danach zeigen die Herren Berger, Schramm und Krutzsch Songs mit ausgefeilten Grooves und (Duett)-Gesang, manchmal wie durch einen Telefonhörer („I’ll Be Coming Back“), die immer wieder unerwartete Wege in klare Pop-Refrains finden. Der Sound ist zwischen tüfteligen Stereo-Spielereien und mittenlastigem LoFi sehr abwechslungsreich gestaltet. Über die zehn Stücke verteilt, sind immer wieder Verknüpfungen zu Bands wie Sonic Youth, Mogwai oder auch frühen Notwist zu hören, die Gaffa aber immer wieder gewinnbringend in ihr Konzept des anderen, krachenden Pop-Songs einzubinden verstehen. Selbst, wenn das Album auf CD gekommen wäre: Sehr, sehr gut.