Man darf Forbidden bewundern, denn konsequent sind sie allemal. Nachdem die ProgThrash-Ikonen der Bay Area sich mit “Distortion” kürzlich alle Asche vom Haupt klopfen durften, wäre die Versuchung nun groß, den neugewonnenen Boden zu sichern – also Muskel-Metal mit hoher Bilanzkraft zu spielen (Danke für diese Ausführung – d. Red.). Aber nein, selbst jetzt wird wieder alles auf eine Karte gesetzt, der Irrgarten aus verwinkelten Song-Strukturen weiter ausgebaut, mit vielen häßlichen Russ Anderson-Fratzen geschmückt und in tiefe Düsternis getaucht. Ein wenig Rock`n`Roll mag sich dabei einschleichen (“Noncent$”), Ruhiges á la “Blank” darf sich zu kosmischer Weite erheben und für einen Moment suggerieren, man wüßte auf Anhieb, woran man mit “Green” eigentlich ist. Von wegen. Wieder einmal ist man gezwungen, Forbidden seine ganze Aufmersamkeit zu widmen, will man diesen fetten Brocken musikalischer Substanz in sich aufnehmen. Leicht verdaulich ist “Green” dabei genausowenig wie seinerzeit “Twisted Into Form” – mit der kleinen Ausnahme, daß Forbidden `97 nur noch dreineinhalb Minuten pro Song brauchen, um mich in tiefste Zerwürfnis zu stürzen. Unglaublich, aber wahr.
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Omega Wave
VÖ: 22.10.2010