Die Anleitung für einen typischen Song der Irish-Folk-Band aus Los Angeles ist denkbar simpel: Akustikgitarren, (viele!) Geigen und ein Akkordeon gemischt mit klassischer Bandinstrumentierung aus Punk-Gitarre, Bass und Schlagzeug – fertig ist ein Flogging Molly-Song. Das funktioniert mal sehr gut wie in der Single “These Times Have Got Me Drinking/ Tripping Up The Stairs”, läuft aber bei Stücken wie “A Song Of Liberty” auch schnell mal Gefahr, zu sehr in triefendes Pathos abzurutschen. Songzeilen wie “Together we rise in unity” oder “United we shall be” liefern da auch keine Gegenargumente. Flogging Molly verstehen ihr Handwerk, machen keinen Hehl daraus und steigen direkt mit ihrem typischen Celtic-Punk-Sound ein. “Life Begins & Ends (But Never Fails)” hält mit einem ausufernden Gitarrensolo eine willkommene Überraschung parat, das träge “No Last Goodbyes” wirkt in der ersten Albumhälfte allerdings deplatziert und wäre als schunkelnder Rausschmeißer viel besser zum Tragen gekommen. Das folgende The “Crappy Boy’ 98” setzt dann zumindest textlich noch einen drauf, wenn Frontmann Dave King von seinem Frühstück berichtet: “I had two fried eggs in the morning.” Flogging-Molly bleiben mit “Anthem” in ihrer Wohlfühlzone. Die bedienen sie aber nahezu perfekt. Und genau dafür liebt man sie – Unsicherheiten gibt es in der Welt derzeit genug.
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