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    The Finger
    We Are Fuck You

    VÖ: 22.07.2003 | Label: One Little Indian/Zomba
    Text:
    10 / 12

    Jesse Malin und Ryan Adams zelebrieren Punkrock, wie er authentischer kaum sein könnte. Vier ausgestreckte Mittelfinger in Richtung des Musiklehrers.

    Eigentlich ist dieses Album nur für Vinyl gemacht, weshalb sich auch die CD in zwei Hälften teilt, die thematisch kohärent überschrieben sind: „We Are Fuck You“ steht für die ersten zehn Songs, „Punk’s Dead Let’s Fuck“ für die restlichen zehn. Man hört daran schon, dass hier Kritikerliebling Ryan Adams mit seinem Kumpel und Ex-D Generation-Sänger Jesse Malin der Folk- und Country-Gemeinde mal so richtig auf den Teppich kotzt. Zwar hält man sich mit Infos über The Finger arg bedeckt, aber sollte Adams hier erwartungsgemäß die Gitarre bedienen, ist er einer der wenigen, die im Punkrockbereich Greg Ginn das Wasser reichen können. Überhaupt erinnert auf „We Are Fuck You“ einiges an die frühen Black Flag. Das großartige Songwriting, das Balancieren auf der Grenze zum Atonalen und die latent hysterische Aggressivität. „Run It Down“ klingt beispielsweise ein bisschen nach „Gimmie Gimmie Gimmie“, „Inside My Brain“ (kein Angry Samoans-Cover) nach „Thirsty And Miserable“ und „See No Skin“ nach „I’ve Heard It Before“. Aber auch andere US-Hardcore-Helden der späten 70er bzw. frühen 80er finden sich hier wieder. Das fast schon sphärisch rockende „Secret 66“ lässt an Code Of Honour denken, aber die Rotzigkeit von Bands wie The Germs oder The Lewd oder die mächtige Urgewalt von Poison Idea sind hier eindeutig die dominanteren Komponenten. Letztgenannte hatten ihre beste Zeit zwar etwas später, aber was bedeutet schon Zeit. Wie „We Are Fuck You“ zeigt, sind der Sound und das Gefühl von damals auch heute noch lebensfähig. Und morgen. Zumindest, so lange die Welt weiterhin so stinkt und es noch analoges Equipment gibt.