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    Film School
    Hideout

    VÖ: 09.11.2007 | Label: Beggars/Indigo
    Text: daniel gerhardt
    7 / 12

    Hey, eine Band, die wie Joy Division klingt! Auch der Selbstmörder-Rock von Film School wächst dort, wo die Sonne nicht scheint.

    Wenn immer im Dezember ein Preis für die desaströseste Tour des Jahres verliehen würde, hätten von 2002 bis 2006 natürlich die Libertines bzw. Babyshambles gewonnen. Zumindest vergangenes Jahr wäre es aber knapp geworden: Film-School-Sänger Greg Bertens wurde erst vor einem Konzert ausgeraubt – und wenige Tage später auch noch um die Habseligkeiten erleichtert, die er nicht am Körper trug, als der Tourbus seiner Band samt Equipment, aber ohne Film School durch eine Parkplatzschranke raste und verschwand. Gute Gründe für schlechte Laune also, und da passt es natürlich, dass Film School zu den Bands gehören, die kein fröhliches Lied mehr schreiben wollen, bis Ian Curtis als Auserwählter auf die Erde zurückkehrt oder zumindest eine neue My-Bloody-Valentine-Platte fertig wird. Noch mehr als bisher ziehen sie sich mit „Hideout“ in sich selbst zurück. Es ist ein scheues Album, das schnell in selbstvergessenen Trott verfällt, eher leise beschwört als lauthals ausbricht und trotz all seiner Gitarrenschichten und Keyboardteppiche niemals mehr als eine bedenklich durchlöcherte Wall of Sound hochziehen kann. Der Reiz liegt hier in den Dingen, die man sich dazu denken muss, das Angedeutete ist mehr wert als jede fertige Formulierung. Vielleicht hört man deshalb das verschwörerische „Plots & Plans“ und möchte sich vorstellen, zu dieser Musik mit Scarlett Johansson auf einem Hotelzimmerbett in Tokio zu liegen.

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    Dto.

    VÖ: 20.01.2006