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    Endless Boogie
    Long Island

    VÖ: 21.06.2013 | Label: No Quarter/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Endless Boogie - Long Island

    Selten hat eine Band so unmissverständlich ihren eigenen Namen vertont.

    Endless Boogie spielen, was sie versprechen: Boogie, vor sich hin mäandernd, stoisch, grummelnd und schier ohne Ende, nennenswerte Höhepunkte und besondere Nuancen. Zelebriert wir der Wüsten-Blues bis zur Trance. Der Rhythmus stellt das sparsame Gerüst, über das mehrere Gitarristen nudeln. Die Blaupause dafür lieferte 1971 John Lee Hooker mit einem Album, das der Band ihren Namen gab. Darauf versammelte er elf lange Jams, für die er sich mit allerhand Gästen zusammentat. Dieses Konzept minus Gäste haben sich Endless Boogie aus New York zum Vorbild genommen. „Long Island“ ist ihr drittes Album seit 2008, das das gesamte Fassungsvermögen einer CD auslotet. Die acht Songs darauf dauern eine Stunde, 19 Minuten und 36 Sekunden. Da können die meisten Postrock-Bands einpacken! Anfänglich möchte man glauben, dass das alles ein seltsamer Scherz ist, wenn „The Savagist“ wie ein wahnsinnig zerdehntes, in die Länge gezogenes Captain-Beefheart-Stück auch nach zehn Minuten nicht zum Ende kommt. Doch spätestens nach 20 Minuten, also ab Song Nummer drei, hat man sich an die Eigenarten der Band gewöhnt. Dann ist man dann drin, fühlt sich plötzlich pudelwohl in dem konstant vor sich hin groovenden Boogie-Puls, der so schön von innen wärmt, der rein gar nichts von dir will und auch (oder gerade?) als Hintergrundmusik funktioniert. Doch hört man genau hin, entdeckt man Spuren von Canned Heat, ZZ Top und Groundhogs. Man spürt, wie die Songs auf Reisen gehen, Blues-Gitarre, Wahwah- und Fuzz-Pedale in ihrer Funktion ausloten und am Ende in einem psychedelischen Paralleluniversum neu geboren werden. Ein toller Trip.

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