Jus Oborn scheint unbezwingbar. Seit 1993 führt er Electric Wizard durch den tiefsten Cannabisnebel seit der Existenz von Sleep. Dabei ist seine Führung nicht mal eine sichere. Nach und nach hat er immer wieder Mitstreiter gehen lassen müssen, hat sich gesundheitliche Probleme eingehandelt (verlorene Fingerspitze, gerissenes Trommelfell) und verliert sich nur zu gerne in den Untiefen des Rauschs. Deshalb hat er auch keinen Bock auf Interviews. Viel lieber lässt er seine Musik für sich sprechen. Die posaunt zum siebten Mal laut, aber undeutlich. Wobei man das relativieren muss. So knarzig und ungetümig wie auf “Dopethrone” klingen Electric Wizard schon längst nicht mehr. Wenn ihr Doom mittlerweile auch aufgeräumter, strukturierter aus den Boxen sickert, ist er immer noch geladen mit Tonnenschwere, mit Fuzzgitarren, mürbe machender Monotonie und psychedelischem Gewaber. Auf “Black Masses” weichen Oborn und Band keinen Zentimeter von ihrem Rezept ab. Wieso sollten sie auch? Seiner Sturheit hat Oborn zu verdanken, dass Electric Wizard kultische Verehrung zuteil wird. Ein Albumtitel wie “Black Masses” bekommt da gleich eine tiefere Bedeutung. Wie üblich ist innerhalb der acht Songs in einer Stunde genug Platz für Satanismus, vermischtes Okkultes und Psychedelisches, sowie Horrorfilm-Anspielungen. Und nein, “Venus In Furs” ist kein Cover des gleichnamigen Velvet-Underground-Songs. Vielmehr ist es das beste, signifikanteste Stück auf Black Masses. Ansonsten wird dem Riff gehuldigt. Wieder und wieder und wieder. Nichts anderes darf man wohl von Electric Wizard verlangen.
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