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    Eels
    End Times

    VÖ: 19.01.2010 | Label: Vagrant/Cooperative/Universal
    Text:
    8 / 12
    Eels - End Times

    Der Werwolf ist tot, es leben der Mann namens E und seine frei vor uns liegende Misere.

    Ein halbes Jahr ist „Hombre Lobo“ alt, ein halbes Jahr, in dem wir uns verwundert fragen konnten, ob Mark Oliver Everett tatsächlich der Subjektivität und der Tragik des eigenen Lebens als Thema seiner Songs abgeschworen hat. Und plötzlich schießt der Mann, dessen Familiengeschichte allgemein als bekannt vorausgesetzt werden darf, mit einem von ihm so genannten Scheidungsalbum um die Ecke, das er quasi mönchartig auf einem Vierspurrekorder aufgenommen und mit einem Bild von ihm als weißhaarigem altem Mann verziert als „End Times“ herausbringt. Schlagartig schießt uns durch den Kopf, dass diese Phase persönlicher Schicksalsberichte keinesfalls mit der 2007er Autobiografie „Things The Grandchildren Should Know“ ein Ende gefunden hat. Sie wurde nur kurz unterbrochen, das ist einfach die Art, wie Es Kreativität funktioniert, und mit der er (vor sich und dem Publikum) Erfolg hat. Man akzeptiere es als „part of my ongoing education“, um hier schon mal mit Textzitaten rumzusauen. Nackter Schwermut und ungehemmtes Selbstmitleid prägen dieses Album mit dem fast tagebuchartigen Aufnahmestil, der ein wenig zu Lasten der Homogenität geht. „She locked herself in the bathroom again, so I am pissing in the yard“, das beschreibt die Atmosphäre schon ganz gut. Die Perspektive ist also ein wenig speckig, so abgeliebt ist sie. Und das Album könnte fast zur Selbstparodie zerfallen mit all seiner Depression und Bitternis, seiner Trauerarbeit und Weinerlichkeit, wären da nicht einige der besten Songs, die E jemals geschrieben hat. Der heisere, introspektive Blues eines weißen Eigenbrödlers bleibt eben seine Königsdisziplin.

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