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    Edwyn Collins
    Understated

    VÖ: 22.03.2013 | Label: AED/Rough Trade
    8 / 12
    Edwyn Collins - Understated

    Edwyn Collins ist vor einigen Jahren dem Tod von der Schippe gesprungen. Jetzt freut sich die britische Indie-Ikone des Lebens. Und wir freuen uns mit.

    „Dilemma, that’s me“, singt Collins im beschwingten Opener seines achten Soloalbums. Das ist in der Tat ein „Understatement“. 2005 überlebte der einstige Frontmann der Postpunk-Band Orange Juice einen doppelten Schlaganfall, bis heute ist er halbseitig gelähmt. Gitarrespielen kann er nicht mehr. Deshalb hat er sich – wie schon beim Vorgänger „Losing Sleep“ – für „Understated“ die Unterstützung diverser Gastmusiker ins Haus geholt, darunter Co-Songwriter Richard Hawley. Anders als 2010 singt Collins jedoch diesmal wieder alle Songs selbst, wenngleich sein markanter Bariton und auch die Artikulation gelegentlich wackeln. Aber was macht das schon angesichts des Geschenks des Überlebens, das der Schotte hier mit fast kindlichem Überschwang zelebriert? „What the heck/ I’m living now“, verkündet er etwa im jangle-poppigen „31 Years“ und zählt stolz seine Jahre im Rock’n’Roll-Geschäft auf. Zugegeben: Wenn Collins in der Ballade „For Sooth“ zum Velvet-Underground-Glockenspiel mantrahaft die Zeilen „And I feel alive/ And I feel reborn“ croont, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, der 53-Jährige sei mittlerweile in einer Sonnenkinder-Sekte gelandet. Letztlich sieht man ihm die schlicht und schmalzig geratenen Texte gerne nach. Nicht nur aus Respekt und Rücksicht, sondern weil Collins und seinen Mitstreitern ansonsten eine charmante, eingängige Vintage-Platte zwischen Motown-Soul, Neil Young und Johnny Cash gelungen ist. Eine Platte zum Tanzen, laut Mitsingen und sich des Lebens freuen. So wie es Collins tut.

    weitere Platten

    Losing Sleep

    VÖ: 17.09.2010