Ec8or
The One And Only High And Low

Keine Überraschung, aber auch keine Enttäuschung ist das dritte Album der Atari Teenage Riot-Zöglinge EC8OR.

‘Digital Hardcore’ – da weiß man, was man hat. Auch bei EC8OR ist man vor Überraschungen weitgehend sicher, denn Patric Catani und Gina D’Orio knüpfen auf ihrem Drittwerk ziemlich genau da an, wo sie mit „World Beaters“ aufgehört hatten: Krach aus der Konserve, Chaos-Beats und verzerrt-gekreischte Agit-Prop-Lyrics. Trotzdem ist „The One And Only High And Low“ einer der besten Outputs des Atari Teenage Riot-Labels seit langem, denn EC8OR gehen relativ Song-orientiert zu Werke und sind zudem recht variabel, was Tempo, Rhythmen und Sounds angeht. Da kann man sogar ein Wort wie Groove in die Tastatur tippen, ohne dass es lächerlich wirkt, denn die Noise-Collagen des Duos erweisen sich als clever durchdacht. Was zunächst nach beliebig aneinander gereihten Störgeräuschen klingt, entwickelt mit der Zeit fast schon Ohrwurm-Charakter. Bei Songs wie „Dynamite“, „I’m A Tomorrow“, „Go Out“, „Ready With You“ oder dem Remix des Titeltracks fürchtet man zwar, dass die Stereoanlage ernsthaften Schaden nehmen könnte (bzw. schon genommen hat) – aber ganz ohne Blessuren geht eine (musikalische) Revolution nun mal nicht über die Bühne. Wer aber zu dieser Revolution tanzen will, muss schon die physischen Qualitäten eines Athleten mitbringen…