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    Dustin Kensrue
    Desert Dreaming

    VÖ: 05.04.2024 | Label: BMG/Warner
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 373
    9 / 12
    Dustin Kensrue - Desert Dreaming

    Wenig überraschend, dass die Stimme des Thrice-Sängers wie gemacht für authentischen Country ist.

    Der fand sich in Spuren schon auf Kensrues vorhergehenden Soloalben, man denke etwa an die Johnny-Cash-Hommage “Blood & Wine” von 2007. Für “Desert Dreaming” gibt Kensrue sich nun Country in aller Konsequenz hin und schreckt auch nicht vor etwas Schmalz zurück, der neben geerdeten Vibes dazugehört. Damit liefert er Interessierten einen idealen Einstieg in das hierzulande oft belächelte Genre.

    In dessen Zentrum steht das Erzählen von Geschichten, die bei Kensrue teils autobiographisch, teils historisch ausfallen. So singt er im Duett mit Cat Clyde von den Flitterwochen seiner Großeltern im Death Valley, während “High Scalers” von der Errichtung des Hoover Dam berichtet. Andere Songs fallen eher allegorisch aus, etwa “Lift Your Eyes”: „Lift your eyes from old photos and stained invitations/ From crystals and countdowns and cold divinations/ Feel the here and the now/ Breathe it in, breathe it out.“

    Sie alle verbreiten ihre jeweils ganz eigene Atmosphäre, mal mit mehr schwungvollem Twang, mal mit jauchzender Pedal-Steel-Gitarre. Kensrues rauer Gesang bildet stets ihren Fixpunkt, besonders schön ist der Moment in “Western Skies”, in dem er voll waidwunder Sehnsucht in die menschenleere Landschaft blickt. „I’ve been lost without love for so long/ Double-crossed by my blood and some goddamn country song“, singt er kurz zuvor – und genau darum geht es bei dieser Musik.

    Das steckt drin: Johnny Cash, Merle Haggard, Waylon Jennings

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