Großes für die Kleinen: Die Dumdums vergehen sich in Teenie-Rock auf erstaunlich hohem Niveau.
Es ist unüberhörbar, welche Zielgruppe für It Goes Without Saying am meisten zu begeistern sein wird: Alle Heranwachsenden, die die Moffats für mächtig böse Rocker und Placebo für ein Akne-Mittel halten, bekommen bei den Dumdums alle pubertären Wünsche erfüllt. Wer etwas genauer hinhört, wird jedoch die musikalische Erziehung der drei Briten entdecken. Die Kinks wurden ihnen in die Wiege gelegt, The Jam haben sie mit der Muttermilch aufgesogen, zu den Klängen von The Police Laufen gelernt, und mit Oasis im Ohr zum ersten Mal den aufmüpfigen kleinen Raver von nebenan verdroschen. Jetzt sind sie Anfang Zwanzig und erinnern in ihrer Melodieverliebtheit zwar oft noch an die allgegenwärtigen Pop-Punker, lassen ihre wahren Idole aber noch offensichtlich genug durchschimmern. Beschwingte Kleinode wie Everything oder You Knock Me Off My Feet nisten sich unweigerlich im Ohr ein, und auch Balladen wie Until My Ship Comes In oder Army Of Two schütteln die drei Dumdums locker aus dem Handgelenk, ohne sich in Kuschelrock-Theatralik zu verlieren. Leichte Kost, die unverschämt schmackhaft mundet und noch nicht mal einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.