Die Skeptiker
Wehr dich

Irgendwie verbinde ich mit Skeptiker-Songs wie „Deadmanstown“ oder „Anders“ ganz besondere Erinnerungen. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich mich doch immer wieder ein wenig freue, wenn ein neues Werk der Band um Eugen Balanskat auf meinem Schreibtisch landet. Doch auch dieses Mal werde ich wie immer seit „Stahlvogelkrieger“ bitter entäuscht. Warum zum Teufel können es die Berliner nicht lassen, mit diesen wirklich abgeschmackten Metal-Arrangements zu kungeln. Balanskats Stimme paßt einfach nicht dazu. Ein sogleich eifrig betriebenes Textstudium offenbart dann den zweiten Teil des Grauens. Waren die Lyrics in der Vergangenheit mal mehr, mal weniger direkt politisch und besonders wegen ihrer intelligenten Strukturen eine willkommene Abwechslung im D-Punk-Einerlei, scheint mir „Wehr dich“ mehr zu versprechen, als es halten kann. Mag es die Resignation des Straßenkämpfers sein, die ihn irgendwann gefangen nimmt, oder einfach das Alter, dem sich auch Agitatoren wie die Skeptiker nicht erwehren können, jedenfalls ist das hier einfach zu lau. Schade, eigentlich.