Die Aeronauten
Bohème Pas De Problème

Jetzt Musik? Leider gelingt es der Schweizer Band auch mit ihrer fünften Platte nicht, an alte Meisterleistungen anzuknüpfen.

Als die Aeronauten 1997 ihr Album „Jetzt Musik“ veröffentlichten, galten sie eine kurze Zeit lang als aufregende Neuentdeckung im weiteren Kontext der Hamburger Schule. Doch irgendwas ist schiefgelaufen, denn nie konnte sich die Band eine breitere Fanbasis erspielen, geschweige denn kommerziellen Erfolg. Ein Jahr nach „Jetzt Musik“ erschien dann eine Best-Of-EP mit den sechs größten Songs der Band. Und die waren, von „Freundin“ bis hin zu „Schuldigung“, tatsächlich durchgehend großartig, brachten aber gleichzeitig die Schwächen der Band überdeutlich zum Vorschein: Sie sind nicht in der Lage, dieses Niveau für die Dauer einer Langspielplatte auch nur annähernd zu halten. Die Nachfolgeplatte „Honolulu“ war eine mittlere Katastrophe und dann hörte man drei Jahre lang gar nichts mehr. „Bohème Pas De Problème“ erscheint nun auf einem kleinen Schweizer Label und klingt nicht viel besser als sein Vorgänger. Die Aeronauten waren immer gerade dann am besten, wenn sie textlich ihren Zynismus dem Holzhammerhumor vorzogen und sich musikalisch nicht zu sehr von den Bläsern abhängig machten, die mittlerweile leider schon zum Markenzeichen der Band geworden sind. Songs wie „Paradies“ oder „Wie es sein muss“ klingen zwar ganz nett, aber der Gesamteindruck ist doch sehr durchwachsen. Gerade solche, mit angeblich schrägem Witz ausgestatteten, unausgegorenen Stücke wie „Gutscheine“ oder „Patates“ erreichen niemals das anvisierte Ziel, den Hörer humoristisch zu unterhalten. Zu oft tauchen unmotivierte Countrypassagen auf, zu häufig ertönen die oben erwähnten Bläsersätze und stören den ansatzweise recht gefälligen Schrammelrock. Jetzt bitte umdenken.